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Herrenberg


Baugebiet Schäferlinde

Heiße Innenstadt

Warum ist es in manchen Städten heißer als in anderen?
Warum ist es in der Stadt überhaupt heißer als draußen vor der Stadt?
Warum ist es auch an heißen Tagen im Wald immer noch sehr angenehm?
Antwort: es hängt mit der Natur zusammen!

In manchen Städten gibt es noch ausreichend Grün, insbesondere schattenspendende Bäume. Während ausgeräumte Städte die einstrahlende Energie absorbieren -  je dunkler die Oberfläche, desto stärker die Wärmeaufnahme  - , wird ein großer Teil der Lichtenergie von den Blättern der Pflanzen, z.B. der Bäume, in der Photosynthese unter Verbrauch von Kohlendioxid und Wasser zum Aufbau von Biomasse, z.B. Holz, verbraucht. Die vom Stein aufgenommene Wärme wird auch nachts wieder wie von einem Nachtspeicherofen an die Umgebung abgegeben. Nächtliches Lüften ist wenig effektiv.

Ein zusätzlicher Kühleffekt bei genügend Blattmasse ergibt sich aus der Verdunstung von Wasser: es entsteht Verdunstungskälte. Beides zusammen führt dazu, dass es unter großen Bäumen deutlich kühler als auf versiegelten (gepflasterten, geteerten) Flächen ist.

Es gibt Städte, die in den letzten beiden Jahrzehnten, seit die Klimaerwärmung zu immer heißeren Sommern führt, teures Lehrgeld bezahlen müssen. Beispielsweise ist in der Bahnstadt Heidelberg, einer der größten Passivhaussiedlungen der Welt (5.000 bis 6.000 Einwohner) zwar kaum Energie zum Heizen notwendig, jedoch muss im Sommer energieintensiv gekühlt werden. Temperaturen von 36°C in den Wohnungen sind nicht die Ausnahme
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/hitzegerechtes-bauen-100.html
Jetzt haben sich die Heidelberger Verantwortlichen daran gemacht, „Klimawäldchen“ zu pflanzen, deren Wirkung sich jedoch erst in vielen Jahren entfalten wird. Mehr in einem Beitrag des SWR .

Die Bahnstadt ist dabei kein Einzelfall, überall wurden derartige Bausünden begangen. Beispiele aus Rheinland-Pfalz, wie man dem entgegenwirken möchte, sind hier aufgeführt.

Zitat: Das internationale Netzwerk "Städte für Nachhaltige Entwicklung" (ICLEI) kritisiert, dass in den Kommunen immer noch die Formel gelte "Baurecht vor Baumrecht". "Das ist nicht mehr zeitgemäß", sagt der stellvertretende Regionadirektor und Experte für Stadtplanung und Klimaanpassung Holger Robrecht. "Wir brauchen ein anderes Verständnis von Urbanität. Die Stadt muss viel grüner werden, aber die Baustandards widersprechen dem oftmals."
Was die Städte und ihre Bürger bräuchten? Mehr Schatten durch Bäume, Begrünung der Gebäudefassaden, mehr Grünflächen, Springbrunnen und Wasserbecken, die Abkühlung schaffen. Doch daran mangelt es auch in den meisten rheinland-pfälzischen Städten und dabei nehmen auch hier die jährlichen Hitzetage zu.

 

Das Baugebiet "An der Schäferlinde"

Wollen wir in Herrenberg ähnliche Fehler machen, die im Nachhinein mit hohem Aufwand nicht viel mehr als kaschiert werden können?

Worum geht es konkret? Die ehemalige Haas-Wiese in der Schwarzwaldsiedlung soll als Schäferlinden-Areal mit 167 Wohnungen bebaut werden. Um soviel Wohnraum zu erstellen, muss das Grundstück intensiv ausgenutzt werden. Die jetzt noch entlang der Nagolder Straße und Mühlstraße eine dichte Baumreihe bildenden Ahornbäume und Pappeln sind für die geplante dichte Bebauung bis fast an die Grundstücksgrenze im Wege. Auch der Feuerwehrzugang von der Straße aus wäre durch sie erschwert, bleibt es bei der bisherigen Planung.

Areal "Schäferlinde". Blickrichtung: Nord-Nordost. Das Baugebiet befindet sich hinter den Bäumen.


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